Mit Spannung wurde die Resonanz auf die mit viel Fleiß und Liebe seit Wochen vorbereitete neue Ausstellung im Heimatmuseum erwartet. Anlässlich des Internationalen Museumstages am 21. Mai 2023 stellte das Museumsteam interessante Sammelobjekte aus dem Fundus zum Thema Sport, Spiel und Freizeit zusammen. „Werden wir als kleines Heimatmuseum bestehen können neben den großen namhaften Leipziger Museen und bekannten Einrichtungen aus der Region? Werden sich die vielen Stunden Arbeit lohnen?“. Diese bangen Fragen stellten sich die Organisatoren im Vorfeld. Bereits am Sonntagmorgen machte eine Nachricht die Runde: „MDR Sachsen Radio empfiehlt einen Besuch des Heimatmuseums Borsdorf in seiner Sendung …“. Wow, das machte Mut.
Trotz besten Sommerwetters kamen zahlreiche Neugierige und die Zweifel waren wie weggewischt. Vier Museumsmitarbeiter betreuten die Gäste in den beiden zugänglichen Ausstellungsräumen und beantworteten viele Fragen. „Dieses kleine Museum kann sich wirklich sehen lassen“, äußerte sich mancher Besucher anerkennend. Andrang gab es in der Sportecke mit den original getragenen Turnanzügen aus den 1930er Jahren. Das handgeschriebene Buch des dichtenden Borsdorfer Friseurmeisters Otto Voigt mit Karikaturen von Gerhard Richter sorgte für Schmunzeln und Bewunderung. Eine ältere Dame war selbst noch Kundin im ehemaligen Salon in der Schulstraße. Man kam ins Gespräch miteinander. Dank eines kundigen Besuchers konnten fehlende Namen auf Turnerfotos ergänzt werden. Zwei Diakonissinnen erkannten sich selbst auf den neuen Schautafeln zur Geschichte des Borsdorfer Diakonissenhauses und waren begeistert. Für eine echte Überraschung sorgte schließlich eine Borsdorferin, die 1962 im hiesigen Hirtenhaus mit Hilfe von Hebamme Hede Hering geboren wurde. Anlass, ihre und weitere Geschichten der Bewohner des Hirtenhauses bis zu dessen Nutzung als Heimatmuseum aufzuschreiben und zu veröffentlichen.
Wer an diesem Sonntag keine Gelegenheit hatte, kann die neue Ausstellung auch weiterhin jeden Freitag von 15 – 18 Uhr besichtigen.
Text und Fotos: Christine Damm