Der lang ersehnte Regen kam über Nacht, sodass unser Zweenfurther Wäldchen die geladenen Naturfreunde vom Zweckverband Parthenaue und des Heimatvereins Borsdorf e.V. am Vormittag des 29.4.2020 mit frischem Grün erwartete.
Eine kurze Besprechung zwischen den Verantwortlichen Axel Weinert, Eckhard Uhlig und Dr. Matthias Schütze und schon ging es los.
Herr Uhlig hatte seine Lagekarte mit exakten Standortmarkierungen aller bisherigen Nistkästen dabei. 14 Nistkästen für unterschiedliche Vogelarten befinden sich bereits vor Ort, wobei die letzte „Aktion“ erst zwei Monate her ist. (Klicke hier zum Beitrag vom 22.2.2020.) Nun wollten Mitglieder des Zweckverbandes Parthenaue noch erklärende Schilder anbringen sowie sich um Nachschub für spezielle Nistkästen kümmern. Bei einem Waldrundgang (mit coronabedingtem Abstand) einigte man sich auf geeignete Bäume zur Anbringung, wobei insbesondere auch auf die Sicherheit der Vögel vor Mardern zu achten war.
Baumexperte Dr. Matthias Schütze von der Interessengemeinschaft Partheniederung im Borsdorfer Heimatverein steuerte viel fachkundiges Wissen bei. So konnte man erfahren, dass unser Wäldchen kein echter Auwald, sondern eher ein Mischwald sei. Es war eine große Vielfalt von Bäumen wie Feldulme, Winterlinde, Sandbirke, Eiche, aber auch Rotbuche und Spitzahorn zu sehen, wobei letztere eben keine Auwaldbäume sind. Der Wald wurde 1870 angepflanzt und 1978 durch Pappelpflanzungen ergänzt, die schnell wachsen. „Ein Teil der aufgeforsteten Nadelgehölze, vor allem serbische Fichten, sind bereits deutlich von der Dürre gekennzeichnet.“, zeigte Heimatfreund Schütze.
Aber der Auwald wird sich selber wieder vermehren, wie viele kleine natürlich gewachsene Eichenbäumchen belegen. Von Farn fressenden Kühen im Wäldchen, der Pferdeschwemme am Mühlgraben und dem Zigeunerwald war zu hören. „Die sogenannten „Riedlöcher“ aus abgeschmolzenen Resten der Eiszeit kommen in ihrer Art nur 7-8 mal in Deutschland vor“, ließ uns Dr. Schütze staunen.
Bestens informiert gingen die Naturschützer des ZVP in der zweiten Waldrunde ans Werk, um ihre mitgebrachten Schilder und Nistkästen zu befestigen.
Starenkasten an der Friedenslinde Sven und Steffen bei der Arbeit Ein Fledermauskasten Ein Waldkauzkasten
Der Heimatverein Borsdorf e.V. bedankt sich bei Axel Weinert, Julia van Baark, Steffen Ilgner und Sven Steinbrecher vom Zweckverband Parthenaue sehr herzlich für die gemeinsame Aktion. Weitere Aktivitäten für die Umweltbildung in unserem Ort sind bereits angedacht.
ein Beitrag von Christine Damm