Wie Borsdorf zur Heinrich-Heine-Straße kam

Bei der Straßen-Namensgebung in deutschen Städten sind Goethe und Schiller von den Dichtern am häufigsten vertreten. Aber nicht in Borsdorf. Dafür haben wir eine Heinrich-Heine-Straße. Wie kam es dazu? Die Amerikaner setzten nach dem Einmarsch im April 1945 den politisch unbelasteten und beliebten Oberlehrer Reinhold Karbaum als Bürgermeister ein. Zu einer Ihrer ersten Maßnahmen zählte die Umbenennung der Straßen. Sie machten es sich einfach und führten die Namen der Zeit vor 1933 wieder ein. Lediglich der Name Bismarckstraße gefiel Ihnen nicht. Bürgermeister Karbaum, ein großer Heine-Verehrer, schlug den Namen des von ihm verehrten Dichters vor und kam damit durch. Ab Juli wechselte die Besatzungsmacht und wieder mussten die Straßen umbenannt werden mit Namen von Persönlichkeiten, die der sowjetischen Kommandantur genehm waren. Nur vor dem Namen „Genrich Geine“ hatten Sie Respekt und beließen ihn. Seit dieser Zeit gibt es in Borsdorf die Heinrich-Heine Straße. Die Umbenennungen nach der Wende überstand der Name Heinrich-Heine mühelos.

Text: Lorenz Uhlmann

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